Heideland
Die Einheitsgemeinde, welche im Zuge der Gebietsreform am 9. April 1994 freiwillig aus den ehemaligen selbstständigen Gemeinden Buchheim, Etzdorf, Großhelmsdorf, Königshofen, Lindau/Rudelsdorf, Thiemendorf und Törpla gebildet wurde, hat ca. 1900 Einwohner und eine Größe von 3.744 ha (Stand 31.12.2008). Die Gemeinde liegt direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Seit jeher waren Ackerbau und Viehzucht die prägenden Wirtschaftsfaktoren für diese Region, die bezeichnenderweise auch "Ackerhügelland“ genannt wird. Die günstige Verkehrsanbindung an die Bundesautobahn und die unmittelbare Nähe zur Kreisstadt Eisenberg trugen dazu bei, dass sich auch das örtliche Handwerk entwickeln konnte. Seinen Namen hat die Gemeinde nach der schönen Heidelandschaft mit ihrem reizvollen Wechsel von Wäldern, Bächen, Tälern und Hügeln, die zunehmend von Erholungssuchenden und Naturfreunden besucht werden.
Ortsteil Buchheim
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsteil Buchheim datiert aus dem Jahr 1190 – in einer Urkunde des Klosters zu Eisenberg.
Das Wahrzeichen des Ortes war eine Brezel auf einem Passglas (Krug). Es entstand in der Zeit vor der Reformation, als zur damaligen Kapelle des Heiligen Laurentius Wallfahrten stattfanden. Weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt waren die Jahrmärkte in Buchheim. Der Ort liegt eingebettet in einer Talsenke, östlich der Weißen Elster und wird von einem Bächlein durchflossen, das durch drei ergiebige Quellen gespeist wird.
Der Wasserturm ist sicher einer der Gründe, die zur Bezeichnung Buchheims führten, denn schon frühzeitig wurden im Ort drei Wassermühlenbetrieben, die noch heute zum Teil erhalten sind. Ackerbau und Viehzucht waren die Haupterwerbsquellen der Einwohner des Ortes, der bis heute seinen typischen Charakter als Bauerndorf behalten hat.
Ortsteil Etzdorf
Der im Jahre 1194 erstmals in alten Akten genannte und von deutschen Siedlern gegründete Ortsteil Etzdorf liegt versteckt zwischen hohen alten Bäumen auf einer sich in das Dorf hineinsenkenden Hochebene mit dem Blick über das Elstertal bis nach Gera. Neben den auffälligen Drei- und Vierseitenhöfen der bäuerlichen Wirtschaft sind die 1777/1779 gebaute Kirche im Stil des Thüringer Bauernbarock, das ehemalige Rittergut und die alte Schule sehenswerte Zeugen der Ortsgeschichte.
Im heutigen Anwesen Nummer 19 wurde 1746 Friedrich Etzdorf Schumann, der Großvater des großen Komponisten Robert Schumann, als Sohn des Johann Friedrich Schumann geboren. Industrie war und ist in Etzdorf nicht vertreten. Vom traditionellen Obstanbau zeugen die Obstplantagen und Streuobstwiesen rund um den Ort.
Ortsteil Großhelmsdorf
Der Name des erstmals im Jahre 1540 urkundlich erwähnten Ortsteil Großhelmsdorf entstand durch die ersten Siedler namens Helm.
Während der ältere der beiden Söhne des Siedlers Großhelmsdorf gründete, leitete der jüngere um 1600 die Siedlungsentwicklung von Kleinhelmsdorf ein. Westlich der heutigen Ortslage soll einst die „Hayneburg“ – eine schlossähnliche Anlage – gestanden haben. Das bereits im 16. Jahrhundert erwähnte Rittergut wurde durch den Verkauf im Jahre 1878 unter sechs Bauern aufgeteilt.
Der größte Teil der Einwohner des Ortes war in der Landwirtschaft tätig. Daneben gab es im Dorf Handwerker – Schmiede, Bäcker, Fleischer und Sattler. Bis 1952 gehörte Großhelmsdorf zur ehemaligen preußischen Provinz Sachsen. Erst danach wurde es Thüringen zugeordnet. Landschaftlich reizvoll liegt das Dorf am Steinbachtal. Die geschlossenen Waldflächen der Umgebung laden zu ausgedehnten Wanderungen ein.
Ortsteil Königshofen
Urkundlich wird der Ortsteil Königshofen erstmals 1256 in der Klosterurkunde unter Heinoldus de Cuniges hove, villicus zu Isenberg (Eisenberg) erwähnt. Zwei Gasthöfe und der Zoll, der an der durchführenden Landesstraße erhoben wurde, wurden bereits Mitte des 15. Jahrhunderts erwähnt. Herzog Wilhelm von Sachsen belieh im Jahre 1452 hier seinen Harnischmeister Kerstan von Glichen mit einer Taberne. Königshofen, auf der Hochebene „Heide“ gelegen, gehörte bis 1870 nur zum Teil zum Herzogtum Sachsen – Altenburg, denn 15 Häuser standen unter preußischer Landeshoheit.
Erst durch den Staatsvertrag von 1868, der am 1. Juli 1870 in Kraft trat, wurde Königshofen in einem Land vereint. Die 1836/1837 im Jugendstil erbaute Kirche gehört zu den ortsbildprägenden Bauwerken. „Der gute Hirte“, eine wertvolle Plastik ihrer Innenausstattung, wurde leider entwendet. Sehenswert sind auch die Rundbogentore als Einfahrten zu den noch guterhaltenen Vierseitenhöfen. Als größter Ortsteil spielt Königshofen eine zentrale Rolle in der Gemeinde Heideland. Am Anfang des Steinbachtales gelegen, verbunden mit der natürlichen Schönheit des Ortsbildes, mit vielen Grünflächen, alten Bäumen und Teichen, zieht Königshofen immer Gäste an.
Ortsteil Lindau/Rudelsdorf
Die Entwicklung des heutigen Ortsteils Lindau/Rudelsdorf verlief bis zur Vereinigung der beiden Siedlungen am 12. August 1945 getrennt. Die Ersterwähnung von Lindau datiert als „Lindow“ aus dem Jahre 1349. Es wird vermutet, dass der Ort ursprünglich auf dem Berg südlich von Böhlitz gestanden hat, während des Dreißigjährigen Krieges abbrannte und an seinem heutigen Standort neu aufgebaut wurde.
Dafür sprechen auch die Namen „Brandberg“ und „Klein-Lindau“ als Bezeichnung für nur einem Steinwurf von Böhlitz entfernt stehen drei Häuser.
Die rückwärtig geschlossenen Hofanlagen in Rudelsdorf lassen den ursprünglichen Charakter der Siedlung als Wehrdorf deutlich erkennen. Der bereits vor dem Jahr 1000 existierende Ort wird 1362 erstmals urkundlich genannt.
Am 29. Juli 1972 erfolgte der Rudelsdorf Zusammenschluss mit weiteren Ortschaften zum Gemeindeverband Königshofen.
Charakteristisch für das Dorf am malerischen Steinbach sind die aus dem rotem Backstein errichteten Hausfassaden und eine Vielzahl gut erhaltener historischer Torbögen. Heute hat die Ortschaft mit den vier imposanten und über das Dorf ragenden Windräder ein weithin sichtbares Wahrzeichen.
Ortsteil Thiemendorf
Den Ortsteil Thiemendorf soll Markgraf Thimo gegründet haben, der in einer Burg östlich des Ortes seinen Wohnsitz hatte.
Die Ruine der Burg legt Zeugnis ab. Das Todesjahr des besagten Markgrafen – das Jahr 1105 – ist zugleich auch das Jahr der Ersterwähnung von Thiemendorf. Neben der Landwirtschaft hat auch eine rege Handelstätigkeit das sogenannte „Küchen- und Heidedorf“ in seiner Entwicklung vorangetrieben.
In dem auch heute noch landwirtschaftlich geprägten Ort mit seinen drei- und Vierseitenhöfen ist besonders die im Bauhausstil errichtete alte Schule erwähnenswert.
Aktuelles:
In der Gemeinde Heideland Ortsteil Thiemendorf erfolgte, gefördert durch die Bundesregierung aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtungen auf LED-Beleuchtung und die teilweise Neuerrichtung von LED–Leuchten.
Die Förderung des Bundes erfolgt nach dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz mit einer Beteiligung von 90% der förderfähigen Kosten der Investition. Der Freistaat Thüringen trägt die für die Kofinanzierung erforderlichen Eigenanteile der Gemeinden in Höhe von 10% der förderfähigen Kosten.
Ortsteil Törpla
Von den nach Petersberg eingepfarrten zwei Dörfern Törpla und Pretschwitz liegt Törpla, nordöstlich davon am Abhang eines dem Krebsbache zulaufenden Seitenhals. Der Name, urkundlich im Jahre 1341 „Triplowe“, 1363 „Tirppelou“, 1427 „Terpelowe“, 1490 „Turplaw“ und 1516 „Torpel“ hat, ungeachtet seiner sonst slawischen Endung „owe“ doch einen ganz germanischen Laut, aber sicherlich auch der germanische Wortschatz bietet keine Anknüpfung für die Etymologie als das friesische „torp“, „terp“ das ist Villa oder gebrochenes, gegrabenes Feld. Das Dorf hatte im Jahre 1823 12 Häuser mit 90 Einwohnern, im Jahre 1880 wurden 90 Einwohner und 1885 waren 95 (51 männlichen und 44 weiblichen Geschlechtes) in 19 Wohnhäusern und ebenso vielen Haushalten gezählt.
Der Flächengehalt der Dorfflur beträgt 106 ha. Von Ackerland und Wiesen besaßen die Einwohner sehr wenig, auch ist der Boden meist dürftig und steinig. Lehnsherren waren die Burggrafen von Kirchberg und deren Vogt zum Altenberge, Ritter Heinrich von Rothewitz. Das ehemalige Rittergut hat seine Besitzer sehr oft gewechselt; dasselbe besaß 1574 Lebin von Wolframsdorf, 1704 an den eisenachischen Kammerjunker und Oberforstmeister Julius Marquard von Raschau, aus dessen Familie mehrere Mitglieder in der Kirche zu Petersberg begraben liegen. Die nächsten Besitzer waren Regierungsrat von Kutschbach, der Hauptmann Joh. Maximilian von Linsing, von Witzleben und seit 1874 August Schöllner. Die idyllische Lage des Ortes in einer Senke und die reizvolle landschaftliche Umgebung mit ihren Streuobstwiesen und Feldern machen Törpla zu einem Anziehungspunkt für Erholungssuchende und Wanderfreunde.
Bürgermeister
Herr Hans-Rüdiger Pöhl
Sprechzeit: mittwochs, 17:30 - 18:30 Uhr